Medizinisches Versorgungszentrum für Psychiatrie und Psychotherapie des Erwachsenen-, Kindes- und Jugendalters

Diagnostik und Therapie

Diagnostisches Vorgehen

Im Folgenden möchten wir Ihnen helfen, sich und Ihr Kind besser auf die Untersuchungen in unserer Praxis einstellen zu können und Ihnen in kurzer Form verständlich machen, welchen Zweck diese haben und wie in etwa der Ablauf sein wird.

 

Nicht alle Untersuchungen müssen bei jedem Patienten durchgeführt werden, die geeignete Auswahl trifft Ihr behandelnder Arzt, der Ihnen nach Abschluss und Auswertung aller Untersuchungen auch das Ergebnis mitteilt.

 

1. Fragebögen

 

Es ist unser Bestreben, Ihr Kind sehr genau kennenzulernen, damit wir Sie auch fachgerecht beraten können. Deshalb bitten wir Sie bereits vor dem ersten Termin in unserer Praxis einige Fragebögen auszufüllen. Diese werden Ihnen auf dem Postweg zugesandt.

 

Diese Fragebögen helfen uns dabei, möglichst kompakt wichtige Informationen über Ihr Kind zu erhalten. In diesen Fragebögen geht es häufig auch um Ihre persönliche Einschätzung. Hierbei gibt es keine „richtigen“ oder „falschen“ bzw. „erwünschten“ oder „unerwünschten“ Antworten. Es ist für uns einfach wichtig, wie Sie die Dinge selbst empfinden und erleben.

 

2. Anamneseerhebung

 

In einem ersten Gespräch mit Ihnen und Ihrem Kind werden die Sorgen und Anliegen besprochen. Die schulische, familiäre und soziale Situation wird erfasst und eine umfassende Krankenvorgeschichte erhoben.

 

Andere wichtige Informationsträger (z.B. ärztliche Kollegen, Psychotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Lehrkräfte oder Erzieher) werden mit Ihrem Einverständnis bei Bedarf einbezogen.

 

3. Körperlich-neurologische Diagnostik

 

Viele körperlich-neurologische Erkrankungen können mit psychischen Beschwerden einhergehen oder psychiatrischen Krankheitsbildern ähneln. Daher erfolgt stets eine umfassende körperliche und neurologische Untersuchung.

 

Je nach Fragestellung zählen hierzu:

  • Orientierende Überprüfung von Seh- und Hörvermögen, Überprüfung feinmotorischer, grobmotorischer und koordinativer Fertigkeiten, Sensibilität und Reflexstatus
  • Ableitung der Gehirnströme (EEG)
  • Labordiagnostik  
  • EKG-Ableitung
  • Bestimmung von Wachstums- und Kreislaufparametern

 

Weiterführende Fragestellungen oder medizinische Verlaufskontrollen  werden u.a. in Kooperation mit kinderärztlichen oder radiologischen Praxen abgeklärt bzw. durchgeführt.

 

4. Psychologische Diagnostik

 

Wir setzen verschiedenste psychologische Testverfahren ein, welche Aussagen über den Entwicklungsstand, Fähigkeiten und Fertigkeiten Ihres Kindes sowie störungsspezifische Symptome und emotionale Besonderheiten erlauben.

 

Je nach Fragestellung zählen hierzu:

  • Intelligenztests
  • Teilleistungsspezifische Tests für schulische Problemfelder
  • Aufmerksamkeits- und Konzentrationstests
  • Tests zur Erhebung der emotionalen Situation
  • Entwicklungstests in den Bereichen Sprache und Motorik
  • Persönlichkeitstests

Therapeutisches Angebot

Nach Abschluss der Untersuchungen besprechen wir mit Ihnen unsere diagnostische Einschätzung und individuelle Behandlungsmöglichkeiten.

 

Je nach Einschätzung und Symptomatik zählen hierzu:

  • Elternberatung
  • Systemische Familientherapie
  • Verhaltenstherapeutisch orientierte Einzeltherapie:
    z. B. Umgang mit Stimmungsproblemen und angstbesetzten Situationen, Arbeit an der Impulskontrolle, Stabilisierung gestörten Essverhaltens, Vermittlung von Entspannungstechniken  
  • Verhaltenstherapeutisch orientierte Gruppentherapie:
    z.B. Gruppen zur Förderung sozialer Kompetenzen, Gruppen für sozial ängstliche Kinder, Gruppen für Kinder und Jugendliche aus Trennungsfamilien 
  • Medikamentöse Behandlung

 

Neben den genannten therapeutischen Angeboten stellen der Austausch und die Zusammenarbeit mit komplementären Berufsgruppen (z. B. Kinderärzte, Psychotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Schulpsychologen) einen äußerst wichtigen Teil der therapeutischen Arbeit dar.

 

Im Bedarfsfall arbeiten wir mit Ihrem Einverständnis natürlich auch mit örtlichen Beratungsstellen oder Mitarbeitern der Jugendhilfe zusammen.